Fläche 8

Ähnlich wie Fläche 5 liegt hier ein Siedlungsobjekt des 7. und 8. Jh. vor. Hier handelt es sich jedoch um einen abgegrenzten Befund, der vermutlich eine Produktionsgrube mit bisher unbekannter Funktion darstellt. Der Boden der ca. 60 cm tiefen Grube war flächig mit Steinen ausgekleidet, darüber befanden sich in die stark mit Holzkohle und Brandresten durchsetzte Verfüllung eingebettet auch eine große Anzahl an verziegelten Lehmbrocken mit rundlichen Holzabdrücken (Abb. 1). Sie stammen entweder von Häusern oder stehen mit einem Überbau des Befundes in Zusammenhang. Nur wenig keramisches Material und einige Knochenreste zeigen an, das auch die Verfüllung der Grube als Abfall anzusprechen ist, der aufgrund der C14-Anaylsen in das 7. und 8. Jh. n. Chr. datiert werden kann.

Der Befund ist räumlich nur etwa 350 m von den zeitgleichen Kulturresten in Fläche 5 und damit vom Uferbereich des Binnensees entfernt. Dadurch deutet sich an, dass in diesem Bereich mit einem ausgedehnten Siedlungsareal des 7. und 8. Jh. n. Chr. gerechnet werden muss, dass durchaus auch noch länger genutzt worden sein könnte. Dafür zumindest sprechen weitere Anomalien in der Umgebung, die bereits naturwissenschaftlich auf die letzten drei Jahrhunderte vor der Jahrtausendwende datiert sind, sowie ein Einzelfund einer Bronzeperle (Abb. 2), die als Bestandteil einer Ringtrense interpretiert werden kann. Sie findet ihre bisher einzige Parallele in einem Grabfund des 10. / 11. Jh. n. Chr. auf Gotland.

 

Grube im Profil
Abb. 1: Grube im Profil
Bronzeperle vor Vergleichsfund aus Gotland
Abb. 2: Bronzeperle vor Vergleichsfund aus Gotland

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