In Fläche 12 wurde eine bislang undatierte Anomalie ausgegraben. Erwartet wurde eine etwa 2 m lange und 1,5 m breite, ovale Grube, da sich in den Geomagnetikbildern eine Anomalie dieser Form abzeichnete (Abb. 1). Überraschenderweise hat der 3 x 3 m große Ausgrabungsschnitt jedoch eine Grube in der Nordwestecke der ansonsten befundleeren Sondage zutage treten lassen und nicht – wie erwartet – im Zentrum. Die Ursache konnte bislang nicht geklärt werden. Ein Messfehler ist auszuschließen. Eine Einbettung in eine umgebende Kulturschicht liegt nicht vor. Das könnte bedeuten, dass in diesem Bereich die alten Laufhorizonte durch natürliche Prozesse aberodiert oder durch anthropogene Einflüsse bereits zerstört sind. Es handelt sich bei dem Befund um eine rundliche Grube von knapp 1 m Durchmesser (Abb.2), die sich nach unten hin verjüngt. Am Boden der mit größeren Steinen verfüllten Grube wurde ein angespitztes Stück Holz geborgen (Abb. 2a). Offensichtlich handelt es sich um eine Pfostengrube mit erhaltenem Pfostenrest. Durch C14-Analysen ergibt sich eine Datierung in die Jahre 535 bis 644 n. Chr. Der Befund liefert Hinweise auf Pfostenhäuser, deren Grundrisse aber ohne größere Ausgrabungen nicht erkannt werden können. Erst großflächige Grabungen ab 2009 in diesem Areal könnten entsprechende Strukturen aufdecken. Das keramische Material, das aus dem Grabungsschnitt geborgen wurde, entspricht im Großen und Ganzen der erwarteten handgemachten Keramik des 6. bis 8. Jh. Diese meist schwarze grobe Tonware ist üblicherweise mit roten, bis 3 mm großen Granitkörnern angereichert. Durch mehrere Keramikfragmente in allen Flächen deutet sich nun eine andere Keramikart an, die ohne rote Granitkörner wesentlich feiner gemagert ist und von der Oberflächenstruktur und dem gesamten Erscheinungsbild eher den als Grabbeigaben in den Hügelgräbern gefundenen Tongefäßen entspricht. Vor einer abschließenden Einschätzung müssen jedoch weitere Untersuchungen abgewartet werden.