Ergebnisse 2005

Teilweise freigelegte Ofenanlage
Teilweise freigelegte Ofenanlage

Nach der Auswertung von sowjetischen Luftbildern aus den 1960er Jahren durch Dr. V. I. Kulakov (Institut für Archäologie der Akademie der Wissenschaften Moskau) ergaben sich Hinweise auf Besiedlungsstrukturen südlich des Gräberfeldes, deren Überprüfung im Jahr 2005 im Vordergrund stand. Mittels geomagnetischer Prospektion mit einem 8-kanaligen Multisondensystem Fluxgate Dr. Förster mit 0,5m Sondenabstand wurden von Dr. H. Stümpel vom Institut für Geowissenschaften (Abteilung Geophysik) der Christian-Albrechts-Universität Kiel und seinen Mitarbeitern Dr. S. Wölz und H. Petersen eine Fläche von 18 ha um das Wäldchen Kaup und ein nordwestlich anschließender Bereich am Flüßchen Woj geomagnetisch prospektiert (siehe auch Ergebnisse 2006).

Die Meßbilder zeigen eine lose Verteilung diverser Anomalien von bis zu 3m Durchmesser. Ihre Anzahl läßt sich auf mehr als 200 Objekte schätzen, wobei nur die größeren Strukturen mit einem Durchmesser von mindestens 80 cm in diese Zählung eingeflossen sind.

Durch Anbohren mit einem Pürckhauer-Bohrstab wurde die Schichtung von 80 Anomalien protokolliert. Sie lassen sich demnach in drei Kategorien einteilen, wobei je ein Vertreter jeder Kategorie durch eine archäologische Sondage näher untersucht wurde.

In Fläche 1 wurde ein Objekt mit einer durch die Bohrungen nachgewiesenen Verziegelung untersucht. Über einem Objekt von ca. 3m Durchmesser in den geomagnetischen Messungen wurde Fläche 2 angelegt. Sie erbrachte eine mit Siedlungsabfällen verfüllte Grube. Am Rande eines kleinen Bachlaufes fielen in den Messbildern größere Anomalien auf, weshalb in Fläche 3 eine weitere Sondage abgetieft wurde. Hier konnte eine Siedlungsschicht von 20-40 cm Dicke beobachtet werden.

Als Ergebnis des Jahres 2005 zeichnet sich im gesamten Umfeld des Gräberfeldes eine großräumig verteilte Siedlungstätigkeit ab, deren Gesamterstreckung durch größere Flächenaufdeckungen in der Zukunft untersucht werden muß.

Einzelne Detektorfunde von Gewichten und Silbermünzen des 10. Jh. sowie weiterer Kleinfunde aus Metall in unmittelbarer Umgebung der Meßflächen erhärten den Verdacht, mit der Siedlung von Wiskiauten einen auch überregional bedeutsamen Handelsstützpunkt der Wikingerzeit erkennen zu können, dessen wirtschaftliche Grundlage sicherlich in den reichen natürlichen Bernsteinvorkommen der Region zu suchen ist.


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